Buddhistische Begriffe

Häufig verwendete Buddhistischen Begriffe erklärt


Bewusstsein

Funktionsweise des Geistes, wenn er auf Objekte ausgerichtet ist. Es bedeutet, dass sich jemand einer Sache oder eines Aspektes des Geistes bewusst ist. Im Großen Fahrzeug (Mahayana) werden meistens acht Arten gelehrt: das Bewusstsein des Sehens, Hörens, Riechens, Schmeckens, Tastens, Denkens, des Ichs und der gespeicherten Eindrücke.


Bodhibaum

wörtl. Baum des Erwachens. Eine Pappel, unter der der Buddha saß, als er erleuchtet wurde. Der heutige Baum ist ein über Sri Lanka reimportierter Ableger des Originalbaumes.


Bodhisattva

Im allgemeinen Sinn ein Praktizierender des Mahayana; jemand, der den Entschluss gefasst hat, zum Nutzen aller fühlenden Wesen die volle Erleuchtung zu erreichen. Im speziellen Sinn hat er bereits Befreiung vom Leid und damit eine Verwirklichung auf einer der zehn Bodhisattva-Stufen erlangt.


Buddha

wörtl. der Erwachte oder Erleuchtete. Jemand, der alle Schleier im Geist vollkommen gereinigt und alle Qualitäten, besonders die Allwissenheit, vollständig entfaltet hat (Buddhaschaft). Der Buddha unserer Zeit ist der historische Buddha Shakyamuni, der vierte von insgesamt 1.000 Buddhas dieses Zeitalters.


Dharma

die buddhistische Lehre. Man unterscheidet in den Dharma der Belehrungen - die so genannten Körbe, Drei - und den Dharma der Verwirklichung - die drei Arten von Training, nämlich richtiges Verhalten, Meditation und Weisheit. Von den weiteren Bedeutungen dieses Begriffs ist "Phänomene" der wichtigste. Kombiniert man die beiden Hauptbedeutungen, so versteht man unter Dharma ganz allgemein die Lehre Buddhas. Wörtlich übersetzt, bedeutet Dharma "Wie die Dinge sind".


Drei Juwelen

Die allgemeine Zuflucht im Buddhismus. Sie besteht aus Buddha, dem erleuchteten Geisteszustand, der Lehre, die einen dorthin führt, sowie den Bodhisattvas, den Freunden und Helfern auf dem Weg.


Edler Achtfacher Pfad

Im Achtfachen Pfad sind die Mittel zusammengefasst, die zur Erleuchtung führen. Zuerst geht es darum, Weisheit zu entwickeln, also Unwissenheit zu überwinden. Zweitens soll das Handeln so eingesetzt werden, dass positives Karma aufgebaut und negatives abgebaut wird. Punkt 6, 7 und 8 erklären den sinnvollen Umgang mit dem eigenen Bewusstsein.
Weisheit entwickeln
1. Verstehen, wie Leid entsteht, was dessen Ursachen sind, und wie man es beendet.
2. Denken, um das Erkannte in die Tat umzusetzen. Unwissenheit, Zorn, Anhaftung, Eifersucht und Stolz (Störgefühle) bestimmen nicht länger unser Fühlen und Handeln.
Richtiges Handeln
3. Sinnvolles Reden: Nicht lügen, schlecht über andere reden oder Unsinn erzählen.
4. Sinnvolles Handeln: Handlungen aufgeben, die anderen schaden.
5. Sinnvolle Lebensführung: ein von Mitgefühl und Weisheit bestimmtes Leben führen.
Mit dem Geist arbeiten
6. Richtiges Bemühen: Energie aufbringen und auf die unzerstörbare Natur des Geistes meditieren.
7. Richtige Achtsamkeit: das Objekt der Konzentration nicht vergessen.
8. Richtige Vertiefung: den Geist immer wieder an einer Stelle halten und durch Meditation seine zeitlosen Qualitäten hervorbringen.


Ich-Illusion

Vorstellung, dass die verschiedenen Bestandteile der eigenen Person ein einheitliches Ich ausmachen würden. Grundlage für alle weiteren Störgefühle und Handlungen, die wiederum zu Leiden führen. Die Auflösung dieser Illusion bedeutet daher Befreiung von Leid.


Karma

Handlungen, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alle körperlichen, verbalen und geistigen Handlungen hinterlassen Eindrücke im Geist, deren Resultate wiederum in den Erfahrungen dieses und weiterer Leben heranreifen. Schädliche Handlungen bringen Leid, positive Glück. Ein Verständnis von Karma bedeutet, dass wir mit unseren Handlungen hier und jetzt unsere eigene Zukunft bewusst bestimmen können.


Koan

Worte oder Phrasen, über die in manchen Schulen des Zen-Buddhismus meditiert wird, um über begriffliche Geisteszustände hinauszugelangen und eine Bewusstheit der Wirklichkeit zu erreichen. Es soll insgesamt ca. 1.700 verschiedene bekannte Koans geben.


Leerheit

das Freisein von wahrhafter, unabhängiger Existenz der eigenen Person und der Erscheinungen; die Raum-Natur aller Dinge, deren Erfahrung über alle Begriffe hinausgeht.


Meditation

das praktische Mittel, um das eigene Potenzial zur Erleuchtung zu erkennen. Durch Meditation wird vorher bloß Verstandenes zur eigenen Erfahrung. Der Begriff "Meditation" bedeutet "müheloses Verweilen in dem, was ist". Auf jeder buddhistischen Ebene verwendet man dafür unterschiedliche Mittel, die aber alle auf dem Beruhigen des Geistes und dem Entwickeln von Einsicht beruhen. Im Vajrayana identifiziert man sich mit Formen aus Energie und Licht als Ausdrucksformen der Erleuchtung.


Mitgefühl

der Wunsch, dass alle fühlenden Wesen frei von Leid und den Ursachen des Leids sein mögen.


Nirvana

allgemein Befreiung vom Leiden im Kreislauf der Existenz (einseitiges Nirvana), spez. im Mahayana der Zustand vollkommener Buddhaschaft (Parinirvana).


Paramita

wörtl. Vollkommenheiten, befreiende Handlungen eines Bodhisattvas, Vollendung der Qualitäten auf den Bodhisattva-Stufen. Meistens werden die folgenden sechs genannt: Freigebigkeit, richtiges Verhalten, Geduld, Fleiß, meditative Konzentration und Weisheit.


Samsara

Geburt und Tod in den verschiedenen Daseinsbereichen. Entsteht aus Unwissenheit über die wirkliche Natur der Dinge und ist charakterisiert durch verschiedene Arten von Leid.


Sangha

Gemeinschaft der Praktizierenden der Lehre des Buddha; wird unterschieden in die noch nicht verwirklichten und die bereits verwirklichten Praktizierenden.


Störgefühle

auch "leidbringende Geisteszustände" genannt, bestehen hauptsächlich aus Unwissenheit, Anhaftung, Abneigung, Stolz, Geiz sowie Neid und Eifersucht. Zusammen mit den negativen Handlungen bilden sie die Ursachen für alles Leid im Kreislauf der Existenz.


Stupa

Monument für Glück und Frieden in der Welt, Symbol für den Geist eines Buddhas und für die Gemeinschaft der Praktizierenden; auch Reliquienbehälter. Wurde aus Anlass verschiedener Ereignisse im Leben des historischen Buddha Shakyamuni gebaut.


Vier Edle Wahrheiten

der Kern der Lehre Buddhas:
Die Wahrheit vom Leiden. Das Leben im Kreislauf der Existenz bedeutet Leid. Im Menschenbereich werden Geburt, Alter, Krankheit und Tod als leidvoll erfahren. Die Lebewesen hören erst dann auf, Leid zu erfahren, wenn sie die Natur ihres Geistes erkannt haben.
Die Wahrheit von den Ursachen des Leidens. Buddha beschreibt die Gründe, weshalb der Geist seine wahre Natur normalerweise nicht erkennt. Diese sind die negativen Handlungen und Störgefühle. Die Wurzel für alle Schwierigkeiten ist die grundlegende Unwissenheit.
Die Wahrheit vom Ende des Leidens. Jeder kann aber erleuchtetet werden, d.h. die Natur seines Geistes erkennen und so dauerhaftes Glück reichen, wenn alle Ursachen für Leiden beseitigt sind.
Die Wahrheit des Weges zum Ende des Leidens. Es gibt praktische Mittel, um dauerhaftes Glück zu erreichen. Der Achtfache Pfad erklärt diese Mittel.


Wiedergeburt

neue Verkörperung im nachfolgenden Leben, folgt im Normalfall unfreiwillig den stärksten Gewohnheitstendenzen des letzten Lebens. Eine Wiedergeburt kann aber auch bewusst auf der Grundlage von guten Wünschen zum Wohl der Wesen geschehen, wenn die Natur des Geistes weitgehend erkannt wurde.


Zuflucht

wörtl. Schutz vor Leid; Eintritt in den buddhistischen Weg durch Ausrichtung auf die Ausdrucksformen der Erleuchtung. Besteht allgemein im Buddhismus aus den Drei Juwelen, sowie im Tibetischen Buddhismus zusätzlich aus den Drei Wurzeln; wird durch weitere Praxis vertieft.


Zahlen zum Buddhismus in Deutschland

Wie viele Buddhisten leben in Deutschland und wie sind sie organisiert?

Mehr erfahren

Entwicklung des Buddhismus in Deutschland

Seit wann gibt es den Buddhismus in Deutschland und wie hat er sich entwickelt?

Mehr erfahren

Die buddhistischen Wege und Traditionen

Buddhas Lehre wird heutzutage in vielen unterschiedlichen Traditionen gelehrt

Mehr erfahren

Was ist Meditation?

Was ist Meditation und welche Rolle spielt sie im Buddhismus?

Mehr erfahren

Tod und Wiedergeburt im Buddhismus

Was hat Buddha zum Thema Tod und Wiedergeburt gesagt?

Mehr erfahren